In der vergangenen Woche habe ich mit meinen drei Duisburger Landtagskollegen Ralf Jäger, Frank Börner und Rainer Bischoff sowie mit Vertreterinnen und Vertretern des Duisburger Stahlhändlers Klöckner & Co über die Digitalisierung der Stahlindustrie diskutiert. Anlass war die Digitalisierungstour der SPD-Landtagsfraktion, bei der es darum geht, Chancen und Herausforderungen für die Digitalisierung in NRW zu erkennen und daraus einen Handlungskatalog für die Politik zu entwickeln. Christina Kampmann, Vorsitzende des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation, hat uns deshalb mit ihrer fachlichen Expertise unterstützt.

Das übergeordnete Ziel von Klöckner & Co ist es, seine Liefer- und Leistungskette durchgängig zu digitalisieren. Das Unternehmen mit Sitz in Neudorf zeigt, dass die digitale Transformation der Industrie nur gelingen kann, wenn man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv einbindet und so einen Kulturwandel innerhalb des Unternehmens vorantreibt. Der Duisburger Stahlhändler tut dies über die „digital academy“, die digitale Kompetenzen vermittelt, die Durchführung sogenannter „failure nights“, bei der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ihren Fehlern berichten und so die Angst vor diesen genommen werden soll und die hierarchiefreie Kommunikation über das Social Network „Yammer“

Neben dem Kulturwandel innerhalb des Unternehmens sind die digitalen Innovationen wichtig. Dazu gehören die offene Industrieplattform „XOM Materials“, die Einführung von sieben Onlineshops für den Verkauf von Produkten, die Unterstützung von Startups und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

CEO Gisbert Rühl benannte drei politische Handlungsfelder, die seiner Ansicht nach in den Handlungskatalog einfließen sollten: digitale Infrastruktur, Bildung und politische Kommunikation. In Bezug auf die digitale Infrastruktur NRWs hob er hervor, dass die 5G-Netze so schnell wie möglich ausgebaut werden müssten, um Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen. In puncto Bildung schlug der Klöckner-Chef vor, die Schülerinnen und Schüler selbst als Expertinnen und Experten für Digitalisierung in den Schulen einzubinden. Beim Thema politische Kommunikation verwies er darauf, dass Digitalisierung noch stärker durch Politikerinnen und Politiker thematisiert werden müsse.

Wir haben das Thema Digitalisierung weiterhin auf dem Schirm und nehmen mit, dass Duisburg Mitbestimmung und Industrie 4.0 positiv gestalten kann!