Überstürzte Schulöffnungen in dieser Woche sind ein hohes Gesundheitsrisiko
An diesem Donnerstag sollen erstmals seit Wochen wieder Schulen in Nordrhein-Westfalen geöffnet werden – und zwar für SchülerInnen der Abschlussklassen. Während der Schulbesuch für angehende AbiturientInnen freiwillig sein soll, sollen SchülerInnen in Gesamt-, Real- und Hauptschulen hingegen zum Besuch verpflichtet werden. Die LehrerInnen sollen hingegen seit Montag die Voraussetzungen dafür schaffen, die notwendigen Hygienestandards einzuhalten.
Landesschulministerin Yvonne Gebauer setzt mit diesem straffen Zeitplan ihren undurchschaubaren Zickzackkurs auf dem Rücken der SchülerInnen und des Lehrpersonals fort. Sie sorgt einmal mehr für große Verunsicherung und Enttäuschung. In den vergangenen Wochen haben die SchülerInnen und das Lehrpersonal einen klaren und leicht verständlichen Fahrplan der Ministerin vermisst. Nun müssen sich alle Akteure innerhalb von wenigen Tagen auf die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs einstellen.
Mit der überstürzten Öffnung der Schulen, möchte sich Ministerpräsident Armin Laschet als Exit-Antreiber präsentieren. Er setzt damit die Schüler- und LehrerInnen, sowie deren Angehörigen die teilweise zur Risikogruppe gehören, einem unnötigen Gesundheitsrisiko aus. Denn vielen Schulen mangelt es noch immer an Desinfektionsmitteln, Schutzmasken und Hilfsmaterialien um die vorgeschriebenen Abstandsregelungen einzuhalten. Auch werden die Kommunen mit zusätzlichen Aufgaben belastet, da diese nun dafür Sorge tragen müssen, dass genug Busse und Bahnen fahren, damit die Abstandsregelungen eingehalten werden können.
Die Landesregierung ignoriert mit ihrem Vorgehen die zahlreichen Warnungen von SchulleiterInnen, Schüler- und Lehrerverbänden sowie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Vor der Schulöffnung hätten erst die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Hier hat die Landesregierung ganz klar versagt.