Mit tausenden Beschäftigten haben wir vor der Thyssenkrupp-Zentrale in Essen gegen die drastischen Ankündigungen des Konzernmanagements demonstriert. Demnach soll das Produktionsvolumen von 11,5 auf 9-9,5 Millionen Tonnen Stahl reduziert werden sowie Anteile von thyssenkrupp Steel verkauft werden. 20% der Anteile der Stahlsparte thyssenkrupp Steel sollen an den tschechischen Investor Kretinsky veräußert werden und schrittweise auf 50 Prozent erhöht werden. Die 13.000 Beschäftigten von thyssenkrupp Steel sind verunsichert und bangen um ihre berufliche Zukunft.

Thyssenkrupp war immer dann stark, wenn Unternehmensführung und Beschäftigte zusammen agiert haben und in dieselbe Richtung geschritten sind. Mit dem jetzigen Konzernboss Herrn Lopez ist das aber schwer vorstellbar. Denn sein nichtssagender Auftritt vor den Beschäftigten gibt den Stahlarbeiter*innen und ihren Familien keine Sicherheit. Schon die bisherige Kommunikation des Konzernvorstandes war völlig unzureichend.

Thyssenkrupp hat von der schwarz-grünen Landesregierung unter anderem die höchste Einzelförderung in der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten – die Fördersumme beläuft sich auf etwa 700 Millionen Euro. Allerdings wurde diese Förderung nicht an eine Vereinbarung zur Sicherung von Arbeitsplätzen geknüpft. Nur mit einem Kündigungsschutz und einer Standort-Garantie kann verlorengegangenes Vertrauen wieder aufgebaut werden und die Unternehmensführung beweisen, dass mit ihr Zukunft zu machen ist.