8. Juli 2014: Praktikum in der Kindertageseinrichtung ‚Krümelkiste‘

Meinen vierten „Mittendrin“-Praxistag durfte ich in der Wedauer Kindertageseinrichtung ‚Krümelkiste‘ absolvieren. Einen Vormittag lang konnte ich Tagesmutter Anne Glaser und ihre Kolleginnen bei ihrer spannenden Arbeit mit den U3-Kindern begleiten und so einen Einblick in den Betreuungsalltag erlangen.

Kinderbetreuung ist nichts für Morgenmuffel. Das merkte ich schnell, als mich Anne Glaser und Krümelkisten-Hündin Jacky um 7.30 Uhr freundlich und gut gelaunt begrüßten. Frau Glaser war – wie jeden Tag – bereits seit 5 Uhr vor Ort. Auch von den Kleinen waren bereits einige im Spielzimmer. Frau Glaser erklärte, dass viele der Eltern im benachbarten Klinikum Duisburg arbeiten und so auf die frühe Betreuungsmöglichkeit angewiesen seien.

Der Rundgang durch die Räumlichkeiten beeindruckte mich. Die Krümelkiste sind eigentlich zwei ‚Kisten‘, die allerdings sehr eng zusammen arbeiten und in denen jeweils neun Kinder betreut werden. Beide Einrichtungen verfügen über Spiel- bzw. Aufenthaltszimmer, Schlafraum, Bad und Küche. Außerdem lädt ein Außenbereich mit Klettergerüst zum Erkunden und Toben ein, der an diesem verregneten Dienstag allerdings auf seine Besucher verzichten musste. Zudem stehen für Ausflüge noch zwei Riesen-Kinderwagen mit je neun Sitzplätzen bereit.

Nach der Stärkung beim gemeinsamen Frühstück war Spielzeit angesagt. Obwohl im Spielraum viele Spielzeuge waren, hatten die Kinder an diesem Morgen erstmal nur ein Highlight im Fokus. Die Tagesmütter hatten einen großen Paketkarton im Zimmer platziert, der sofort von den Kindern in ein heiß begehrtes Höhlenversteck umfunktioniert wurde. Zwischenzeitlich schnappten sich die Tagesmütter immer wieder mal eines der kleineren Kinder zum Wickeln.

Seit vier Jahren leitet die examinierte Kinderpflegerin Anne Glaser gemeinsam mit Jessica Baum die ‚Krümelkiste‘. Und das mit großem Erfolg: bereits kurz nach dem Start war die erste Krümelkiste voll ausgebucht und die Planungen für eine Erweiterung konnten starten. Viele Eltern würden vor allem die langen Öffnungszeiten von 5.30 Uhr bis 18 Uhr wertschätzen, die eine volle Berufstätigkeit ermöglichen. Für das Klinikum Duisburg sei die Kinderbetreuung ein deutlicher Standortvorteil, wenn es darum ginge qualifiziertes Personal zu werben, erklärte mir später Lothar Cretnik, Projektleiter des Klinikums.

Die allgemein positive Atmosphäre in der ‚Krümelkiste‘ war auch im weiteren Verlauf des Tages allseits spürbar. Kinder und Tagesmütter wirkten entspannt und aufgeweckt – ganz gleich ob beim Essen, beim gemeinsamen Singen oder im sogenannten Freispiel. Selbst als nach dem Essen am Mittag die Schlafenszeit eingeläutet wird, gab es kein Murren. Mir wurde auch klar, wie viel Spaß die Arbeit der Betreuerinnen mit sich bringt, aber auch wie viel Energie sie beansprucht. Das kann nur mit einem guten Teamwork und perfekter Organisation kompensiert werden. Und daran mangelt es in der ‚Krümelkiste‘ sicher nicht!