Ein Gastbeitrag meiner Praktikantin Lena Hofmann.

Für die Landesregierung NRW steht fest, dass Inklusion in dem Land Nord-Rhein- Westfalen durchgeführt werden soll, denn es soll „eine Gesellschaft für alle“ entstehen.
So sollen alle Menschen mit Behinderung die gleichen Möglichkeiten und Chancen haben, wie Menschen ohne Behinderung. Wenn dies gelingt, werden unter anderem Schüler, die vorher eine Förderschule besucht haben, an dem „normalen“ Unterricht teilnehmen, um sich so vom Kindesalter an in die Gesellschaft einzubringen.

Dadurch würden alle Schüler so früh wie möglich lernen, dass Menschen mit Behinderungen auch nur Menschen sind und von Anfang an würden sie Toleranz und Hilfsbereitschaft mit auf den Weg bekommen. Allerdings könnte dies auch Auswirkungen auf den Lernfortschritt der Einzelnen haben, denn ein Schüler mit geistiger Behinderung braucht mehr Zeit und Förderung, um sein volles Potenzial ausschöpfen zu können. Darüber hinaus würde es eventuell eine Überforderung von Lehrern bedeuten, denn alle Schüler mit verschiedenen Leistungsniveaus unterbringen zu können, wird schnell zum Problem, wenn ein Kind mit geistiger Behinderung noch dazu kommt. Diesem Kind in einer Klasse von ca. 25 Kindern gerecht zu werden, ist ohne Zusatzpersonal fast unmöglich. Daher sollte zwischen der Art der Behinderung unterschieden werden, denn ein Kind im Rollstuhl bräuchte weniger extra Förderung.

Auch werden immer mehr Förderschulen geschlossen, um die Kinder, die dort unterrichtet wurden, in andere Schulen aufzuteilen. Dies kann für manche Kinder zur Strapaze werden, denn sie werden aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen und aus kleinen Klassen von 7-9 Schülern in normal große Klassen aufgeteilt. Vielen Kindern fällt es schwer sich in diesem ungewohnten Umfeld einzubringen und sie müssen auch von nun an auf ihre besondere Förderung verzichten, außer die Lehrer erhalten zusätzliche Hilfe um Störungen durch z.B. verhaltensgestörte Schüler aufzufangen. Trotzdem ist die Einbringung in die Schulen eine große Chance, denn viele hegen Vorurteile gegen Förderschulen. So werden sie z.B. mit einer hohen Gewaltrate in

Zusammenhang gebracht und ein Zeugnis einer Förderschule trifft so leider bei vielen Arbeitgebern auf Ablehnung. Daher würde das Besuchen einer „normalen“ Schule bessere Berufs- und Zukunftschancen bedeuten und darüber hinaus würden Menschen mit Behinderung die Möglichkeit kriegen, sich beispielsweise im Beruf zu beweisen und so Vorurteile aus dem Weg schaffen.

Trotzdem wird auch dies in dieser Form nicht für jeden möglich sein, denn nach wie vor muss die Art der Behinderung berücksichtigt werden und inwiefern es der behinderten Person wirklich zu gute kommen würde.
Aber die Einbringung in den Unterricht hat noch mehr Vorteile:

Schüler mit Behinderung könnten demnach dem Beispiel von Mitschülern folgen und von ihnen lernen, wie man sich angebracht verhält. Andersherum können die nicht behinderten Schüler durch ihre neuen Mitschülern lernen wie man sich respektvoll und tolerant verhält.

So soll am Ende eine Gesellschaft entstehen, in der nicht zwischen behindert und nicht-behindert unterschieden wird.
Aber nicht nur in Schulen sollen Menschen mit Behinderung eingebracht werden, sondern auch in Bereichen wie Freizeit, Sport, Kultur, Arbeit und Politik. Dieses Vorhaben stärkt das Zugehörigkeitsgefühl aller Menschen mit Behinderung ungemein und ist ein großer Schritt zu „einer Gesellschaft für alle“.