Der nationale Stahlgipfel hat in meiner Heimatstadt Duisburg stattgefunden. Es ist gut, dass nun ein Aktionsplan für die Stahlindustrie auf den Weg gebracht wurde. Doch eine Lösung für die aktuelle Situation bei Thyssenkrupp war es nicht. Die Landesregierung formuliert keine eigenen Maßnahmen und zeigt nur mit dem Finger nach Berlin und Brüssel.

Auch die aktuelle Finanzierungszusage für die Direktreduktionsanlage kann nur ein Teil einer langfristigen Lösung sein. Das Ziel muss darin liegen, dass alle Hochöfen klimaneutral produzieren. Mit nur einem klimaneutralen Hochofen wird das Produktionsniveau in Duisburg stark sinken. Das kommt einer Stilllegung auf Zeit gleich.

Die Landesregierung muss sich für einen staatlichen Einstieg bei Thyssenkrupp Steel öffnen und ein Aufsichtsratsmandat für das Land einfordern. Sie muss endlich Verantwortung übernehmen. Hinzu kommt, dass es endlich einen Industriestrompreis braucht, um die energieintensive Industrie zu entlasten. Hier ist Wirtschaftsminister Robert Habeck in der Verantwortung. Wenn er es mit dem Aktionsplan ernst meint, muss er sich dafür einsetzen.