Ein Gastbeitrag meiner Praktikantin Aysegül Jülide Celenk

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF warnen vor einer zunehmenden Ausbreitung der Masern. Weltweit stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen im vergangenen Jahr demnach um 50 Prozent im Vergleich zu 2017. Auch in Deutschland ist die Zahl der Infizierten seit einigen Jahren steigend. Besonders Bayern, Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen sind von großen Ausbrüchen betroffen, so dass die politische Diskussion um eine Einführung der Impfpflicht in Kindertagesstätten (Kitas) die bundespolitische Arena erreicht hat. Unser Ziel muss die Ausrottung der Masern sein. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht als Voraussetzung für einen Kita-Platz.

In Kindertageseinrichtungen kommen Kinder verschiedener Altersstufen, Erwachsene und insbesondere schwangere Mütter zusammen. Gerade hier werden Kinder betreut, die das erforderliche Alter für eine Masernimpfung noch nicht erreicht haben, oder aufgrund von Erkrankungen nicht geimpft werden können. Ihnen gilt unser besonderer Schutz. Deshalb ist es angemessen, wenn eine Impfung gegen Masern von allen anderen Kindern und des gesamten Personals Voraussetzung für zu den Zugang zu einer Kindertagesstätte wird.

Auch Kinder, welche aus verschiedenen Gründen durch ihre Eltern oder gesetzlichen Vertreter und Vertreterinnen vorsätzlich nicht geimpft wurden, sollten den Kindergarten nicht besuchen dürfen. Denn sie bringen nicht nur sich selbst, sondern auch andere Kinder in Gefahr einer Infektion, deren Folgen schwer sein können. Masern sind eine hochansteckende fieberhafte Virenerkrankung, deren Verlauf oft langwierig ist und sogar zum Tod führen kann. Ein unsolidarisches Verhalten gegenüber anderen Kindern muss deshalb gesetzlich unterbunden werden.

Neben einer gesetzlichen Impfpflicht bedarf es jedoch auch dem staatlichen Instrument der Aufklärung. Es muss noch stärker als bisher über die Sinnhaftigkeit von Impfungen, den Aufrechterhaltung von Impfschutz und den Folgen der Masererkrankung bei fehlendem Impfschutz aufgeklärt werden.

Außerdem finde ich, dass Ärzte und Ärztinnen das Recht bekommen sollten, in öffentlichen Einrichtungen Masernimpfungen praktizieren zu dürfen, um Hemmschwellen abzubauen und eine möglichst hohe Impfquote zu erwirken.

Personen, die geimpft sind, tragen zur Gesundheit der Gesellschaft bei. Eine stabil hohe Impfquote bei Kindern und Erwachsenen ist ein wichtigstes Instrument, um die Gesundheit aller Menschen zu schützen. Geimpfte Menschen verhalten sich rücksichtsvoll gegenüber der Gesellschaft, indem sie sich selbst und andere schützen. Gerade Kinder haben ein Recht auf Leben und die bestmögliche physische und psychische Gesundheit.